Stolze 29 Mal stolpert Butler James im englischen Filmklassiker „Dinner for One“ über den Schädel des Tigerfells auf dem Boden. Vermutlich ebenso oft stürzen die Schauspieler/Akrobaten in „Picknick for One“ durch eine (magische) Jonglierkeule. Als Requisit ist sie Teil einer bunten Mischung aus Clownerie, Akrobatik, Tanz, Jonglage und Objektmanipulation (ein Geschicklichkeitsspiel bei dem diverse Gegenstände um sich selbst und am Körper gedreht werden), die im „Theater Brett“ Einzug gehalten hat.

Noch vom 8. bis 12. März heißt es in den vom Verein „Artistreet“ adaptierten Räumlichkeiten hereinspaziert, das Zirkustheater ist in der Stadt – und dieses präsentiert sich alles andere als verstaubt. Zirkusmanege, Tierdressur und Glitzerkostüme finden sich hier nur mehr ironisch mit einem Augenzeugen konnotiert. Garderobenständer, die zu Kreiseln werden, Schuhe, die durch die Luft wirbeln und Körper, die sich kunstvoll verrenken sind liebevoll zu einer Geschichte rund um Einsamkeit verflochten.

Mit Fantasiegestalten zu Tisch

Im Mittelpunkt thront (an einer gedeckten Tafel) Tänzerin und Fußjongleurin Ruth Biller als naiv wirkende Sitzengelassene. Im konservativen Outfit wird der Wein zurechtgerückt, werden Teller und Gläser arrangiert – statt dem erwarteten Date gesellen sich jedoch zwei seltsame Traumgestalten an ihre Seite. Ein schlaksiges Wesen im Streifenoutfit (Arno Uhl) trifft auf eine transsexuelle Tänzerin (André Reitter) im rosa Tutu. Wird es ihr gelingen die Erscheinungen zu zähmen? Wird sie den Konventionen entfliehen können?
Verraten sei lediglich: Auch die Musiker (Roxanne Szankovich und Valentin Eybl) dürfen – entsprechend der Ausrichtung des Künstlerkollektivs Live-Klänge mit Zirkusartistik und Clownerie zu verbinden – eine nicht unbedeutende Rolle spielen.

Konzipiert wurde das Stück gemeinsam mit dem italienischen auf die Tradition der Commedia dell’Arte spezialisierten Regisseur Matteo Spiazzi. Die Besucherinnen und Besucher erwartet ein unterhaltsamer und kurzweiliger Abend voll mit körperbezogener, wortloser Komik. Der Eintritt ist nach dem „Pay as you can“-Prinzip gestaltet mit einer Spendenempfehlung von 15 bis 25 Euro. Wer es nicht zu den oben genannten Terminen schafft, hat zudem die Möglichkeit die Gruppe auch außerhalb ihrer Spielzeiten für andere Spielorte zu buchen.

Picknick for one
Termine:
WIEN,
8.-12. März 2018 um 20h
Theaterbrett (Münzwardeing. 2)

DORNBIRN,
23. Februar 2018 um 20h
Spielboden (Färberg. 15)

GRAZ,
23. + 24. März 2018 um 20h
Kristallwerk (Viktor-Franz-Str. 9)

http://www.artiststreet.org/picknick/

© Fotos: Christina Berzaczy

Geschrieben von Sandra Schäfer