Der von Victoria Coeln in Kooperation mit dem Menschenrechtsbüro der Stadt Wien 2020 ins Leben gerufene Rundwanderweg „Wiener Lichtblicke“ zu diversen Lichtinstallationen avancierte in der vergangenen Saison zum Publikumsmagneten. Während in der ersten Edition der Initiative die Menschenrechte im Blickpunkt standen, beleuchten Coeln und ihr Team aktuell gemeinsam mit namhaften österreichischen Künstler*innen das Thema der Zivilcourage. „Chromotope“ nennt die Wiener Künstlerin ihre durch handbearbeitete, in Projektoren eingelegte Glassätze entstandenen Lichträume. Neben den bestehenden Chromotopen von beispielsweise Margot Pilz oder Gabriele Stötzer im Stadtpark laden regelmäßig weitere Popup-Lichträume in diversen Bezirken zum Perspektivenwechsel, Querlesen und zum kritischen Blick auf Geschichte wie Gesellschaft ein. Ziel ist es nicht zuletzt Brücken zu bauen und Verbindungen zu schaffen.

Rechtzeitig vor dem Popup-Chromotop im Stadtpark am Internationalen Frauentag hat die Kulturfüchsin sich mit der Künstlerin getroffen und mehr über Arbeitsmethoden, alte und neue Projekte sowie Bewegung im öffentlichen Raum erfahren. Ein Interview über die Wichtigkeit des Öffnens von Räumen und den Stellenwert von Kunst in unserer heutigen Zeit.

Du hast Bühnenbild und Mathematik studiert. Ich finde, wenn man Deine Arbeit kennt, klingt das absolut einleuchtend. Wie bist Du letzten Endes dazu gekommen Stadträume mittels Licht in offene Kunsträume zu verwandeln, durch die wir uns als Passant*innen bewegen und selbst Teil der Kunst werden können? Woher stammt Deine Faszination für das Licht?

Da ist vieles zusammen- beziehungsweise ineinandergelaufen. Mathematik war sozusagen meine erste Liebe. Ich habe schon früh durch die Mathematik begonnen Raum zu denken Mir war das mathematische Denken sehr rasch sehr vertraut und ist mein Raum geworden. Ich habe aber immer auch gerne Sport betrieben. Wenn ein Körper in Bewegung ist, braucht er Raum. Das ist ein ganz entscheidender Teil unserer Wahrnehmung: das Verhältnis von Körper und Raum. Zudem hatte ich das Glück, dass ich eine Lehrerin hatte, die meine Liebe für Farbe erkannt hat. Ich musste bei ihr nicht irgendwelche Dinge zeichnen, die realistisch sind, sondern durfte den ganzen Tag Farben mischen und in sämtliche Farbschattierungen kommen. Aus dieser Beschäftigung mit einem grundsätzlich naturwissenschaftlichen technischen Teil, der allerdings sehr wohl philosophisch ist – Mathematik ist ja nicht Rechnen – und aus dem Interesse für Farbigkeit kam irgendwann – fast zwangsläufig – die Beschäftigung mit dem Licht. Farbe hat ausschließlich mit Licht zu tun. Die Materialien sind dabei sekundär. Das, was wir sehen sind Wellenlängen, die von Materialien reflektiert werden. Würden wir nur ausschließlich auf unseren Tastsinn angewiesen sein, könnten wir den Kosmos, indem wir sind, gar nicht erfassen. Zum Erfassen braucht es neben dem Auge natürlich auch noch das Gehirn. Würde das Gehirn nicht mitspielen, dann würde sich unser Sehen auf ein einfaches Rot, Grün und Blau beschränken. Tatsächlich aber eröffnet uns die Fähigkeit des menschlichen Gehirns, Kombinationen aus den Aufnahmen der Wellenlängen über Rezeptoren und Stäbchen zu bilden, die ganze Farbenpracht der Welt, die wir kennen.

Du hast für Deine Lichträume das Wort, „Chromotop“ kreiert. Kannst Du erläutern, was du unter diesem Kunstwort verstehst und wie es zu der Entwicklung kam?

In dem Wort stecken die altgriechischen Begriffe Chroma, Farbe, und Topos, der Raum. Ich habe dieses Wort in dem Moment entwickelt, in dem mir klar wurde, dass es ja eigentlich gar keine weißen Wellenlängen gibt. Weiß ist sozusagen eine Sinnestäuschung – oder anders gesagt, der schönste Beweis für die unglaublich großartige Arbeit unseres Gehirns. Im weißen Licht stecken alle Farben. Wenn man mit diesem Licht , das eigentlich etwas Grobes ist, extrem fein arbeiten möchte, muss man es in die einzelnen Wellenlängen aufspalten. Wenn man dieses Rot, Grün, Blau, unsere Grundlage des Sehens – als Koordinaten in einem Raum denkt – das heißt x-Koordinate ist rot, y-Koordinate ist grün, z-Koordinate ist blau – dann entsteht daraus ein neues Modell eines Farbraumes, der unserer körperlichen Raumerfahrung ziemlich gut entspricht.

Deine Arbeiten sind zum großen Teil im öffentlichen Raum angesiedelt. Plätze und Straßen mit Geschichte. Inwiefern hast Du dich in Deiner Entwicklung eben auch mit den diversen Farblehren beschäftigt, beziehungsweise welche Rolle spielt das Historische in den Installationen? Du hast in der Vergangenheit zum Beispiel auch historische Bauwerke beleuchtet…

Die Geschichte spielt natürlich eine Rolle. Da kommen die unterschiedlichsten Dinge zusammen. Wenn wir die Farbenlehre hernehmen: diese beginnt mit dem Farbordnungssystem von Platon, der den Raum zwischen dem Hellsten und dem Dunkelsten aufspannt und die Farben dazwischen legt. Dann kommt man zu Aristoteles, der Farben entlang des Sonnenauf- und untergangs ordnet. Auch ein Da Vinci hat beispielsweise noch mit dem Farbordnungssystem des Aristoteles gearbeitet. Erst Newton baut im 18. Jahrhundert mit dem Farbkreis die erste kreisförmige Farbanordnung. Er erkennt, indem er einen Lichtstrahl durch ein Prisma schickt, dass sich weißes Licht in Spektralfarben aufspaltet wie man sie auch in einem Regenbogen findet. Aus diesen Farben bildet er seinen Farbkreis. Das ist ein unglaublich spannender Moment in der Geschichte der Menschheit, als sich eine Gerade zu einem Kreis zusammendreht. Natürlich kommt das Licht auf der einen und auf der anderen Seite des Regenbogens nicht wirklich zusammen, sondern nur, wenn man es künstlich zusammenbiegt. Bei Newton wird aus dem Rot und dem Blau am Ende ein Violett. Eine Farbe, die im Laufe der Geschichte noch mehrere Namen erhalten wird. Mitte des 19. Jahrhunderts geschieht dann vieles gleichzeitig. Es gibt vielerorts Farbenlehren – besonders viele findet man in der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien – der Physiker Maxwell macht das allererste Farbfoto der Geschichte der Fotografie und durch die so genannten Maxwellschen Gleichungen, wird es möglich, das Licht einen entscheidenden Schritt weiter zu verstehen. Zeitgleich wird an einem ganz anderen Ort der erste künstliche Farbstoff erzeugt: Mauve. Der zweite Farbstoff war Fuchsia.
Fuchsia wurde bald in Magenta unbenannt. Den Anlass dafür gaben die Farben des blutgetränkten Bodens der Schlacht bei Magenta. Das war der Grund, warum ich dann 2014 bei der Arbeit beim Wiener Heldentor Magenta verwendet habe, um dieses zu überschreiben. Es ging dabei auch um eine Referenz zur Sprengung der Wiener Stadtmauer durch Napoleon. Genau an dieser Stelle wurde nach dem Wiener Kongress das Heldentor errichtet.

Du hast in dieser Arbeit, so wie in Deinen aktuellen Lichträumen, mit speziell beschichteten Gläsern gearbeitet. Kannst Du kurz erläutern, wie diese funktionieren? Wie bist Du dazu gekommen, diese für Deine Arbeit zu verwenden?

Die besondere Beschichtung der Gläser, die ich für die Projektoren verwende, wurde für die Weltraumtechnologie entwickelt. Dabei werden verschiedene Metalle auf Glas aufgedampft. In der Architektur hat man dann zuerst damit begonnen UV-Licht oder infrarotes Licht auszufiltern und nach und nach ist immer mehr an Farbigkeit entstanden. Für die ersten Projektionen, die ich in den späten 80er Jahren, Anfang der 90er Jahre im öffentlichen Raum gemacht habe, habe ich die Gläser noch bemalt. Damals hatte ich noch nicht verstanden, dass ich das Licht aufspalten und damit Räume konstruieren sollte. Ich wollte mehr und mehr vom Licht verstehen. Deshalb hatte ich mich anfangs 2000 in die Dunkelkammer zurückgezogen und in die Fotografie gewechselt. Ich wollte mit der Arbeit tiefer und nicht nur immer größer werden. In der Fotografie konnte ich gut experimentieren. Wenn man an der Schnittstelle arbeitet, an der Licht gespeichert werden kann, kann man damit beginnen es für dieses Speichern zu formen. Aus dieser Beschäftigung sind die „Chromogramme“ entstanden, quasi Farbschriften. Ich habe mit Rot, Grün und Blau getrennt in der Belichtung gearbeitet und daraus Farben gemischt. „Chromogramme“ entstehen aus der Belichtung von Fotopapier nicht durch ein Negativ sondern direkt durch transparente monochrome Malerei hindurch. Erst anhand der „Chromogramme“ habe ich Licht wirklich verstehen gelernt. In der Dunkelkammer siehst du nichts. Aber du weißt irgendwann, mit wieviel Zehntel Sekunden rot auf blau und grün muss, so dass dies und das passiert – da entsteht ein ganz anderer malerischer Prozess, der tatsächlich auf Licht und Raumdenken basiert.

Du setzt bei Deiner Arbeit immer wieder auch Frauenschwerpunkte wie beispielsweise im Lisette Model Platz im vergangenen Monat oder aktuell am 8. März, dem internationalen Frauentag, mit den Wiener Lichtblicken im Stadtpark. Inwiefern ist es für Dich wichtig Frauen und Frauengeschichte(n) ins Licht zu rücken? Inwieweit kann Kunst solche Leerstellen sichtbar machen?

Wenn wir zu einer paritätischen Gesellschaft finden wollen, müssen wir diese nach wie vor weit verbreitete Schieflage ausgleichen, die Frauen zu wenig Raum gibt. Das ist die Aufgabe unserer aktuellen Generation. Vor allem müssen wir die Schöpfungen der Frauen auch in die Archive bringen, so dass sie gefunden, gezeigt und zitiert werden können. Wenn man sich beispielsweise das Schaffen von Tinguely und Niki de Saint Phalle ansieht: sie war zu der Zeit als beide ihre größten Arbeiten gemacht haben wesentlich berühmter als er – und wo ist sie heute bekannt? Warum ist vor allem er in den Archiven und Publikationen gelandet? In der Stadt Wien gibt es ein Bestreben mehr Orte nach berühmten Frauen zu benennen. Das Problem ist aber die Stadt ist quasi schon ziemlich „fertig“, so bleiben nur kleine Beserlparks oder andere neue nette kleine Gassen für Frauennamen übrig. Daher ist unser Vorschlag der Wiener Lichtblicke, tauschen wir, geben wir der Lisette Model den Hammerlingpark und verlegen wir den Hammerling in den netten kleinen Lisette-Model-Platz. Es geht uns dabei nicht darum irgendetwas zu eliminieren, aber es soll nicht mehr diesen großen Raum einnehmen. Eine Trilogie, die wir 2017 realisiert haben, hat sich mit Verhüllungen beschäftigt. Im dritten Teil, im Marienmonat Mai, zum Thema „Geschlecht“ haben wir im Stephansdom Frauen, also weibliche Säulenheilige, mit Lichtinterventionen stärker sichtbar gemacht und Männer verhüllt. Die Verhüllungen der Männer waren transparent, sodass sie sehr wohl da waren, aber eben einen Schritt zurücktraten und weiterhin zur Stütze da waren. Vielleicht sind manche Männer es müde, ihre Rollen ständig in der ersten Reihe zu erfüllen

Im Rahmen der Lichträume hast Du mit Künstlerinnen wie Gabriele Stötzer und Deborah Sengl kooperiert. Ich habe das Gefühl, Du arbeitest generell regelmäßig mit anderen Künstlerinnen/Frauen zusammen? Es herrscht bekanntlich das Vorurteil, dass Frauen nicht zusammen könnten. Ich habe fast immer nur das Gegenteil bemerkt. Inwieweit siehst Du solche sich hartnäckig haltenden Meldungen, Vorurteile etc. als künstlich heraufbeschworen, um ein bewusstes Zusammenarbeiten zu unterbinden?

Es gibt da einige praktische Märchen. Natürlich können auch Frauen nicht immer miteinander. Das ist bei Männern nicht anders. Männer finden vielleicht nicht unbedingt immer die Schwachstellen heraus, das wissen Frauen bei anderen Frauen besser. Also insofern kann es, wenn es wirklich einmal kracht, sehr viel schärfer werden. Es stimmt, grundsätzlich arbeite ich extrem gerne mit Frauen zusammen. Mit Frauen kann ich mich persönlich sehr schnell abstimmen, oftmals schneller arbeiten und dabei auch fürsorglich bleiben. Das habe ich allerdings auch sehr oft mit feministischen Männern erlebt. Wir können nur alle gemeinsam etwas weiterbringen. Natürlich, wenn die Gesellschaft so aufgebaut ist, dass Frauen in Konkurrenz treten müssen, weil eine große Zahl der Männer in Kriegen ermordet werden, dann macht das etwas mit einer Gesellschaft und eben auch mit den Frauen und ihren Beziehungen zu einander.

„Pop-up-Chromotope“ sind Kundgebungen. Inwieweit ist eine Kunst wie die chromotopen Lichtinterventionen bereits laut genug?

Was oft vergessen wird, ist wie viel Angst in totalitären Regimen vor der Kunst herrscht, wie viel Kunst aus dieser Angst heraus vernichtet wurde und wird. Schönheit ist ein wichtiges Mittel – angelehnt an den Schönheitsbegriff von Herta Müller. Sie spricht davon, dass die Schönheit in den Regimen, die sie erlebt hat, bewusst vernichtet wurde, um die Bevölkerung zu schwächen und in den Griff zu bekommen. In unserer Demokratie können wir gefahrlos demonstrieren. Die Leute können auf der Straße brüllen. Ich finde die Kunst darf da auf keinen Fall mitbrüllen, das ist für mich in der Demokratie das falsche Zeichen. Für mich ist wichtig, dass die Kunst gegen den Strich arbeitet, Themen quer bürstet. Dennoch kann sie Verbindungen schaffen. Deshalb ist für mich das Element Licht so wichtig. Über das Licht werden Brücken gebaut. Es ist das erste, was man sieht, das, was einen anzieht. Sich im öffentlichen Raum zu versammeln, ist für mich unerlässlich, denn anders können wir die unbewusste oder auch bewusste Angst voreinander nicht abbauen. In dem wir hier friedlich zusammenleben und den unterschiedlichsten Menschen begegnen können, können wir offen werden. Wir legen darauf Wert, dass unsere performativen Kundgebungen schwellenfrei, barrierefrei und ideologiefrei sind. Wir wollen Diskursräume für alle öffnen und Situationen mittels Licht schaffen, wo das Inklusive stärker wird, jede und jeder kann Teil der Kunst werden, also von etwas Gemeinsamen. Kundgebung meint auch mit, dass jeder etwas sagen kann. Es geht darum, die große Vielfalt zu erleben und zu erproben, wie wir uns äußern und mitteilen können. Durch diese Vielfalt – von den Performances über Musik und Klang bis zu den unterschiedlichen Bildsprachen, die durch die beteiligten Künstlerinnen mittels Licht gesprochen werden – dadurch können sich auch wieder andere Räume öffnen.

Kunst mit Licht wurde sehr früh bereits zu Propagandazwecken genutzt: Im Barock Feuerwerke, Gaslichtinstallationen zu Ehren imperialer Hochzeiten, Inszenierungen mit Licht am Wiener Rathaus, aber auch im Nationalsozialismus wurde Licht gezielt eingesetzt. Auf der anderen Seite hat Licht auch eine stark beruhigende Seite, stille Seite, eine Kerze, die besinnlich stimmt, der erste sanfte Sonnenstrahl, der aber auch eine enorme Macht hat. Wo würdest Du Dich da einordnen?

Eine friedliche Fortsetzung dieser Inszenierungen, von denen du sprichst, sind für mich die Mappings. Da gibt es mittlerweile eigene Festivals dazu. Aber es ist nicht mein Weg. Es geht bei uns nicht darum, ein Gebäude voll zu inszenieren oder es zu einem weiteren bewegten Bild zu machen, sondern umgekehrt, ein statisches Bild zu erzeugen, durch das sich die Menschen durchbewegen. Zur Bewegung animiert das statische dreidimensionale Bild oder vielmehr die Lichtlandschaft, die zum Gehen einlädt. Dazu, den Standpunkt ständig zu wechseln und neue Perspektiven zu entdecken.

Für mich ist Lichtkunst auch nicht ganz das richtige Wort. Das Licht ist für mich ganz einfach Trägermaterial und natürlich sind schon Metapher integriert. Das weiße Licht wird zur Friedensmetapher in den Religionen, wird das Göttliche, etc., während das farbige Licht uns mit der Welt verbindet. Auch das sieht man in ganz vielen Religionen. Sobald die Farbe ins Spiel kommt, geht es um Lebendigkeit aber durchaus auch um politische Statements. Gerade aktuell setzen die Farben der Ukraine Zeichen der Solidarität. Farbe ist etwas Lebensnahes. Im Licht kommt beides zusammen – Leben und Metapher. Das ist faszinierend.

Bleiben wir bei der Bewegung durch den Raum: es werden aktuell zu den Lichtblicken auch Sticker mit den Motiven, die Du in den Raum projiziert hast, in Umlauf gebracht. Inwiefern sind diese eine Erweiterung des Projekts – auch über die Saison hinaus – als Vorankündigung auf das nächste Jahr etc.? Ich nehme an, es gibt eine nächste Saison?

Die nächste Edition der Wiener Lichtblicke wird gerade zum Thema „Verfassung im Licht der Kunst“ entwickelt. Die Sticker werden die Brücke in diese Edition aufbauen und viele Funktionen haben. Einerseits bilden sie eins zu eins die Projektionsgläser ab. Wenn man die Bilder in den Raum projiziert, dann verzerren und verändern sie sich. Man kann also mit Hilfe der Sticker Vergleiche anstellen – eine Brücke von einem 2D- in den 3D-Raum. Auch die Projektionen sind durch unterschiedliche Bezirke gewandert. Die Zebratigerin von Deborah Sengel ist beispielsweise vom 8. in den 16. und weiter in den 22. Bezirk gezogen. Dafür sind die Arbeiten von Deborah besonders gut geeignet, weil sie als heutige Fabelwesen das Wandern bereits in sich tragen. Mit der Arbeit „Göttin schuf Eva“ von Margot Pilz verbindet sich die Ausstellung in Krems mit Wien. Auch dafür sind die Sticker da, sie können ja sogar selbst zwischen den Orten hin und hergetragen werden. In einem nächsten Schritt werden wir einen Poster-Stadtplan und vielleicht auch eine Publikation zu den Stickern entwickeln können, die Aufschluss über Hintergründe und Zusammenhänge geben soll. Der Sommer wird uns dazu dienen alles aufzubereiten und nach und nach zu verbreiten. Zudem passen Sticker gut zur Kunst im öffentlichen Raum. Das Caféhausprojekt haben wir in einer Zeitung gebracht, Kaffeehaus und Zeitung passt perfekt zusammen. Die Miniaturkunstwerke in Form von Stickern können sich durch den öffentlichen Raum bewegen, da und dort als Zeichen gesetzt werden und Veränderungen genauso wie Verbindungen markieren. Das erscheint uns als ein ideales Format für eine Publikation zu einem Projekt, das sich an den Schnittstellen des Ästhetischen und Politischen auf den öffentlichen Raum konzentriert.

Kundgebung im Hamerlingpark mit Victoria Coeln und EsRAP UND KID PEX

Aktuell zu sehen beziehungsweise demnächst:
Wiener Lichtblicke
Zivilcourage im Licht der Kunst

POPUP-CHROMOTOPE
16. Akt SOLIDARITÄT zum Internationalen Frauentag
März: Kinderpark/Stadtpark, 1030 und 1010 Wien
Treffpunkt 20:20 Uhr
vor der U4-Station
Stadtpark/Johannesgasse
Performative Kundgebungen mit Victoria Coeln, Žiga Jereb, Brigitte Bödenauer, Simon Spitzer, Tini Trampler & Playbackdolls, EsRAP, Sakina Teyna, Basma Jabr, Özlem Bulut

Die Abschlussveranstaltung der diesjährigen Popup-Chromotope bildet die Kundgebung am 10. März am Yppenplatz mit einem Statement zum Krieg in der Ukraine

Weitere Informationen unter: https://nipas.ac.at

Geschrieben von Sandra Schäfer