Mit Durchschnittstemperaturen von + 4 bis – 1 Grad Celsius zählen der Jänner und der Februar zu den kältesten Monaten im Jahr. 1929 brachte es der kürzeste unter den Monaten gar auf einen durchschnittlichen Wert von – 10 Grad (was ihn zum kältesten seit Beginn der Messungen 1775 macht). Und auch wenn solche Werte heuer nicht erwartet werden. Ein Besuch im großen Palmenhaus Schönbrunn – zum Zeitpunkt seiner Eröffnung 1882 immerhin das größte Glashaus der Welt – kann nie schaden. Besonders wenn dank angenehmen 18 Grad hier binnen kürzester Zeit aus einem frostigen „Brrr“ ein wohliges „Ahh“ wird.
Ein genießerisches „Mhh“ tönt hingegen regelmäßig beim Aquadinner des benachbarten Zoos durch das Aquarienhaus. Gleich um die Ecke bieten Wüsten- beziehungsweise das 2002 eröffnete Regenwaldhaus ebenfalls angenehme Temperaturen. In letzterem herrschen dank Wand-, Glas- und Fuß- sowie Erdheizung auch im Winter herrliche 25 Grad.
Regelrecht ins Schwitzen kann man auch im Haus des Meeres kommen. Auf neun Etagen können Besucher nicht nur in die Welt des Meeres eintauchen und im angeschlossenen Tropenhaus Weißbüscheläffchen bei der Körperpflege beobachten, sondern auch wissenswertes zur Geschichte der von den Nationalsozialisten errichteten Wiener Flaktürme erfahren.

Vom Ofen zur Fernwärme

Wer hingegen mehr über die Geschichte der Heiztechnik wissen möchte, der ist im Heizungsmuseum „Brennpunkt“ bestens aufgehoben. Die BesucherInnen erwartet ein aufschlussreicher Rundgang zur Heiztechnik vom 19. über das 20. Jahrhundert (unter anderen zu sehen ist die Kohlenbeschickungsanlage aus der Heizzentrale des Palmenhauses Schönbrunn aus dem Jahr 1933) bis hin zum Ausblick in die Zukunft. Denn Heizen ist ein Thema, dass uns auch in den nächsten Jahrhunderten betrifft. Schon heute vielerorts im Einsatz sind beispielsweise Solaranlagen, die die Kraft der Sonne nutzen. Die Sonne selbst ist ein enormer Heizkörper mit Temperaturen über 5.000 Grad. Da die Strahlen der Sonne unsere Erde jedoch nicht immer gleichmäßig wärmen, waren die Menschen lange Zeit auf das einfache Lagerfeuer angewiesen – ein eigener Bereich im Museum gibt Überblick über die Technik des Feuermachens. Mit fortschreitender Entwicklung der Technik kamen schließlich immer ausgeklügelteren Methoden zum Einsatz, um Wärme zu spenden. Ein Klassiker im Bereich Wärmeerzeugung war jahrhundertelang der Ofen. Auch Wien war einst eine reine Ofenstadt. Was bedeutete, dass die Kohle mühsam mit Kübeln aus dem Keller geholt werden musste. Ein Vorgang, an den sich manch älterer Mitbürger noch allzu gut erinnert.

Noch kräfteraubender gestaltete sich die Arbeit der Heizer, die Kohle in den brennenden Schlund der Großkessel schieben mussten. Das Museum verfügt neben einer Reihe an schmucken Öfen aus dem Biedermeier über den Jugendstil bis zu heutigen Modellen auch über Dampfkessel, die stetig betreut werden mussten. Manometer, Hydrometer und Sicherheitspfeifen geben Zeugnis vom ständigen Überwachungsprozedere.
Weitaus spannender entpuppt sich allerdings der Blick in so mach anderes Gerät – beispielsweise in jene, die in einer Großküche zum Einsatz kamen. Zu sehen sind unter anderem ein historischer Warmhalteschrank und eine Kippbratpfanne aus der Spitalsküche. Ein besonderes Stück ist ein 100-jähriger Original-Gasofen aus dem Karl-Marx-Hof.

Auf den Mist gekommen

Lieferte in jenen Zeiten noch das Stadtgas, das durch das Vergasen von Kohle entstand, die nötige Energie, so sorgt heute das Netz der Fernwärme Wien für eine effiziente Energieverteilung, Zum Wiener Fernwärmenetz gehört auch die Müllverbrennungsanlage Spittelau. Wie man aus dem hier verbrannten Abfall Energie gewinnt, kann bei regelmäßig angebotenen Führungen in Erfahrung gebracht werden. Die von dem Künstler und Umweltaktivisten Friedensreich Hundertwasser gestaltete Anlage zur Gewinnung von Fernwärme ist mit ihrer bunten zwiebelartigen Kuppel heute ein echtes Wiener Wahrzeichen.

Informationen von Fernwärme über Fensterabdichtung bis hin zur Heizkostenersparnis erhält man im Kundenzentrum sowie in der angeschlossenen Wien Energie Erlebniswelt. Zahlreiche interaktive Stationen – darunter die Möglichkeit zum Wärmebild-Selfie oder das Tanzkraftwerk, in dem mittels Tanzschritten Energie erzeugt wird – laden dazu ein, sich dem Thema spielerisch anzunähern.
Und wem ob der ganzen Aktivitäten immer noch nicht warm genug ist – am besten ab nachhause wo der Tag ins warme Bett gekuschelt mit einer heißen Tasse und einem wonnigen „zzzz“ ausklingt.

Wärme von Innen . . .
. . . garantiert im Winter vor allem die richtige Ernährung.
Sehr zu empfehlen sind Gerichte mit Ingwer und Chili.
Chili made in Vienna bietet beispielsweise 
das Familienunternehmen Köbl. 
Die Produktpalette reicht von der Chilimarmelade 
bis zum Chiliöl und zum Chilischnaps. 
www.chilihof.at

Palmenhaus und Tiergarten Schönbrunn
Eingang 13., Hietzinger Tor
www.bundesgaerten.at
www.zoovienna.at/anlagen

Aqua Dinner: https://www.zoovienna.at/termine/aqua-dinner/

Brennpunkt° – Museum der Heizkultur Wien
Malfattigasse 4
1230 Wien
Öffnungszeiten: Oktober bis Mai Montag bis Mittwoch: 9 bis 12 und 13 bis 16 Uhr, Sonntag: 10 bis 16 Uhr
Führungen: jeweils 10.30 Uhr und 13.30 Uhr
https://www.wien.gv.at/kultur/museen/brennpunkt/kontakt/index.html

Wien Energie-Welt
Spittelauer Lände 45
1090 Wien
Öffnungszeiten: Mo-Mi: 08:00–15:00 Uhr, Do: 08:00–17:30 Uhr, Fr: 08:00–15:00 Uhr
Wien Energie: www.wienenergie.at

Führung Spittelau: https://www.wienenergie.at/eportal3/ep/channelView.do/channelId/-48159

Geschrieben von Sandra Schäfer