Mit ein wenig Information lassen sich unerfreulich hohe Wirtshausrechnungen für mittelmäßiges Essen, teure Theaterkarten oder ein Onlineeinkauf zum Wucherpreis vermeiden. Die Kulturfüchsin hat nachrecherchiert und ein paar preiswerte Tipps zusammengestellt, denn auch in sparsamen Zeiten muss man in Wien nicht auf Kunst, Kultur und gutes Essen verzichten.

Zuerst ein gutes Frühstück …

Wer zum Beispiel die erste Mahlzeit des Tages im Café Merkur in der Florianigasse einnimmt, startet in den Tag ohne böse Überraschung für die Geldbörse. In diesem sympathischen Lokal lässt sich ein Frühstück der Wahl (inklusive einer Kanne Tee) bereits um zehn Euro genießen. Die Portionen machen satt und sitzen bleiben kann man hier solange man will –  beispielsweise bis man sich bereit fühlt, um ins Museum aufzubrechen.

Eintritt frei und Kunst take away

Am Besten ins wenige Meter weiter, gegenüber des Rathauses, gelegene MUSA. Die Kunstsammlung der Stadt Wien bietet mit der Startgalerie jungen Künstlern eine Ausstellungsfläche und das bei freiem Eintritt. Zudem gibt es die Möglichkeit sich um 2,50 Euro Bilder namhafter Wiener Künstler auszuborgen. Die maximale Entlehndauer pro Bild beträgt ein Jahr.
Ebenso frei ist der Eintritt im Kunstraum Niederösterreich. In der Herrengasse, mitten in der Wiener Innenstadt gelegen, wartet der Ausstellungsraum über das Jahr mit drei spannenden Ausstellungen zur Gegenwartskunst auf.

Geschichtsinteressierte haben mit den 23 Wiener Bezirksmuseen sowie einigen Sondermuseen – unter anderem das Circus- und Clownmuseum, das Ziegelmuseum oder das Rauchfangkehrermuseum – Gelegenheit bei grstis ihr Geschichtswissen aufzufrischen.

Noch bis 3. Februar, bevor das Haus wegen Renovierung geschlossen wird, können Interessierte auch die Sammlung des Wien Museums täglich (statt wie sonst üblich jeden ersten Sonntag im Monat) kostenfrei genauer unter die Lupe nehmen. Danach wird das Wien Museum vorübergehend die Sonder-Ausstellungsräume des MUSA nutzen.

Immer sonntags frei – Dienstag ermäßigt

Fällt die Lust auf einen Museumsbesuch „zufälligerweise“ auf einen ersten Sonntag im Monat, heißt es auch in anderen Museen: „Eintritt frei“. Zur freien Erkundung laden zum Beispiel das Römermuseum, das Uhrenmuseum, das Haydnhaus oder das Heeresgeschichtliche Museum. Für alle, die den Museumsbesuch mit einem kleinen Spaziergang im Grünen verbinden wollen, empfiehlt sich sobald es wärmer wird ein Ausflug in die (in den Wintermonaten geschlosse) Hermesvilla – umsonst natürlich.

Jeden Dienstag zwischen 18:00 Uhr und 22:00 Uhr ist hingegen der Eintritt ins Mak (Museum für angewandte Kunst) von 12 Euro auf 5 Euro herabgesetzt.

Jahreskarte und Kombi-Tickets

Wer allerdings vorhat öfters auf kulturellen Pfaden zu wandeln, sollte sich eine Jahreskarte vom Kunsthistorischen Museum (KHM) zulegen. Um nur 44 Euro kann man sieben Wiener Museen (KHM, Schatzkammer, Neue Burg, Wagenburg, Weltmuseum und das Österreichische Theatermuseum – aktuell mit der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien, die wegen Renovierung des Hauses am Friedrich Schiller Platz bis auf weiteres hier unter gebracht ist) sowie das Schloss Ambras in Tirol besuchen – und das so oft man will.

Nicht so günstig, aber trotz allem noch ein gutes Geschäft – falls man mehr als ein Ausstellungshaus im Museumsquartier besuchen möchte – ist das MQ Kombi-Ticket. Um 32 Euro erhält man Eintritt in vier Museen (Leopold, mumok, Kunsthalle und Architekturmuseum) sowie Ermäßigung bei einer Vorstellung im Tanzquartier oder in der Halle G.

In die Mittagspause

Spätestens, wenn der große Hunger kommt, heißt es das Museumsquartier verlassen und sich in einer der Trattorien der Kette „L’Osteria“ eine Pizza zu genehmigen. Diese werden hier traditionell im Steinofen knusprig gebacken, schmecken und machen augrund ihrer Größe auch zwei Personen satt. Zudem kann man sich die Hälfen unterschiedlich belegen lassen. Am Ende zahlt man den Preis der teureren Pizza, aber selbst dieser fällt für zwei mit ab knapp über zehn Euro preiswert aus. Ebenfalls ein Tipp ist das Buffet im pakistanischen Lokal „Wiener Deewan“. Bei der Bezahlung gilt „Pay as you wish“. Je nach momentaner finanzieller Lage kann man einmal mehr, einmal weniger bezahlen. Sitzen bleiben darf man solange man will und für Lesestoff ist ebenfalls gesorgt.

Sportlich ins Theater

Manch einer mag einwenden, dass man nicht jedes Wochenende Pizza oder Buffet essen kann. Wenn es bei dieser Behauptung aber lediglich um den Erhalt der Linie geht, kein Problem: einfach auf ein City Bike schwingen und den Weg in die City oder zum nächst gelegenen Rückgabestand in der Wohngegend mit dem Rad zurückzulegen – die erste Stunde ist gratis.

Es bleibt also genügend Zeit auch noch bei der „Last Minute Ticket Corner“ am Albertinaplatz in der „Tourist Info“ vorbei zu radeln und sich beim Kartenbüro Jirsa nach preiswerten Restkarten für den Abend zu erkundigen. Von 14.00 bis 17.00 Uhr kosten die Karten von diversen Wiener Bühnen sofern verfügbar 25 bis 50 Prozent weniger. Zudem ist hier für jeden Geschmack etwas zu finden. Die Palette der Theater reicht von den Musicalbühnen „Ronacher“ und „Raimund Theater“ über das Opern-Haus „Theater an der Wien“ bis hin zu einigen Off-und Kabarettbühnen der Stadt.

Unentschlossene können aber auch bis zum Abend warten und falls sich die Lust auf einen Theaterbesuch spontan einstellt, eine Stunde vor Vorstellungsbeginn im Burgtheater vorbei schauen und nicht verkaufte Karten um 25 Prozent billiger erstehen. Nach Restplatzkarten zu fragen ist auch in der Staatsoper und der Volksoper möglich. Fans des Volkstheaters müssen sich allerdings bis Dienstag gedulden, dann gibt es ab 15.00 Uhr 50 Prozent auf übrig gebliebene Karten.

Nimmersatte Kulturliebhaber, für die der Tag erst so richtig mit der Lektüre eines Buches ausklingt, können selbst in der Dunkelheit noch auf Schnäpchenjagt gehen und bei einem von drei in Wien gelegenen offenen Bücherschränken sich ein gebrauchtes gratis Buch entnehmen. Zurückbringen kann man später auch ein anderes Buch.

Intelligent Shoppen

Doch auch für nicht Kulturliebhaber, gibt es in Wien preiswert Alternativen zu entdecken. Wer zum Beispiel ein großes Essen oder eine Party plant, der kann am Vormittag statt sich zum nächsten Supermarkt zu begeben, ausnahmsweise auch nach Inzersdorf, in die Laxenburgerstraße 365, auf den Großmarkt pilgern. Hier beziehen nicht nur Supermärkte und Lebensmittelgeschäfte ihre Waren, sondern auch Privatpersonen können hier äußerst preiswert einkaufen. Das Angebot reicht von Obst und Gemüse über Fisch, Muscheln und Fleisch jeglicher Art bis hin zu Blumen. Tatsächlich kommt, wer einmal hier einkaufen war, immer wieder. So günstig geht es in Wien kaum wo.

Wer jedoch nicht die Zeit dazu hat, oder schlicht und einfach nicht ganz so früh aufstehen will, dem bieten beispielsweise der Brunnenmarkt oder der Viktor Adler Markt eine preiswerte Einkaufsalternative an. Interessant ist auch ein Besuch im Kostnixladen und Café in der Pfeilgasse. Während man sich im Café nach dem Prinzip „Pay as you wish“ stärken kann, heißt es im Kostnixladen stöbern was das Zeug hält. Und falls man selbst einmal Dinge zuhause hat, die man nicht mehr braucht, kann man diese einfach vorbei bringen. Beispielsweise nicht nur daneben gegangene Weihnachtsgeschenke, sondern auch Online-Fehleinkäufe können hier bequem „entsorgt“ werden. Denn was dem einen nur Schrott, ist dem anderen sein Schatz.

Generell empfiehlt sich natürlich gerade beim Internet-Kauf nicht allzu schnell auf die „zur Kassa gehen“ Taste zu drücken. Wer es doch nicht lassen kann, im Internet zu shoppen, der sollte sich unbedingt Ciuvo installieren. Das Programm wurde von einem (nicht mehr so) jungen Wiener Start-up-Unternehmen entwickelt und durchforstet das Netz nach billigeren Alternativen. Wer sich also gerade einen Fernseher im Internet ansieht, erhält von Ciuvo eine Aufschlüsselung, bei welchen Anbietern das Gerät billiger zu haben wird. Der Download ist kostenlos. Einfach auf http://ciuvo.com gehen und installieren.

Und falls mit dem preiswerter erstandenen Schuhwerk doch einmal schick Essen gegangen werden soll – nichts wie ins Konzerthaus zum Weinzirl. Das Lokal bietet jeden Sonntag Mittag um 42 Euro Tapas an, so viele man essen kann. Die Qualität ist 1A und die Auswahl mit 30 verschiedenen Tapas riesig. In diesem Sinne: guten Appetit und hoffentlich auch weiterhin viel Vergnügen beim Kulturfuechsin.at lesen – die ist nämlich auch gratis und gut!

Links:

Café Merkur: http://www.cafemerkur.at/
MUSA: http://www.musa.at/
Wiener Bezirksmuseen: http://www.bezirksmuseum.at/
Wien Museum: http://www.wienmuseum.at/
KHM: www.khm.at
Mak: www.mak.at
Museumsquartier: http://www.mqw.at/
L’Osteria: https://losteria.net/at/
Der Wiener Deewan: http://deewan.at/pakistani-food
City Bike: http://www.citybikewien.at/
Last Ticket Corner: http://www.wien.info/de/
Bundestheater: http://www.bundestheater.at/Content.Node2/
Volkstheater: http://www.volkstheater.at/home/aktuell
Offener Bücherschrank: http://offener-buecherschrank.at/
Großmarkt Wien: http://www.wien.gv.at/wirtschaft/marktamt/maerkte/grossmarkt/
Kostnixladen: http://www.umsonstladen.at/
Ciuvo: http://ciuvo.com/de/
Weinzirl im Konzerthaus: http://www.weinzirl.at/site/index.php?id=23

Geschrieben von Sandra Schäfer